Aufstieg wieder näher gerückt

Mehr als zufriedenstellend, eher richtungsweisend, verlief das Wochenende bei den Sendenhorster Volleyballern. In aufbrausenden Heimspielen wurde vor großem Publikum aufgeschlagen. Beide Spitzenteams grüßen nach diesem Wochenende von ganz oben in der Tabelle, bei der ersten Damenmannschaft wurde ein großer Schritt in Richtung Verbandsliga-Aufstieg gemacht. In ihrem ersten Spiel des Tages gegen den wohl aktuell gefährlichsten Verfolger SV Teuto Riesenbeck sammelten sie bei 2G+-Regelung vor gut 100 Zuschauern ein beeindruckendes 3:0 (25:23, 25:21, 25:23) ein. Was aus dem reinen Ergebnis nicht ersichtlich ist: Die Mannschaft von Trainer Dieter Theis lag in jedem Satz zunächst hinten und ließ Riesenbeck zuviel durchgehen. Der eher ungewohnte Angriff des SV machte dem Sendenhorster Block Probleme. Dies ist auch als Folge der egozentrischen Herangehensweise zu werten, sich auf sich selbst und nicht den Gegner zu konzentrieren, also z.B. keinen großen Fokus aufs Scouting zu legen. „Das werden wir bald umstellen müssen“, kommentierte Theis. Der SV war indes nicht unvorbereitet. Ihr Block konzentrierte sich bewusst auf den starken SG-Angriff über die Mitte, was ebenfalls für Probleme bei der Theis-Sechs sorgte. So erlangten die Sendenhorsterinnen im ersten Satz die Führung erst beim 16:15, im dritten Satz lagen sie sogar 3:10 zurück. Der krasse Siegeswille des Teams zeigte sich hier jedoch einmal mehr und die Sätze konnten stets gedreht werden, meist über das Aufschlagspiel. „Das war super interessant anzusehen, die Mädels wollen einfach nicht mehr verlieren“, so Theis fasziniert. Es folgte dann ungewohnterweise auf die Kür – den Sieg über den SC – die Pflicht. Tabellenschlusslicht VSG Ibbenbüren war ebenfalls zu Gast und wurde schnell mit einem weiteren aber wesentlich deutlicherem 3:0 (25:9, 25:11, 25:7) wieder nach Hause geschickt. Spätestens bei dieser Doppelbelastung machte es sich bemerkbar, dass die Mannschaft seit dem Weggang von Anika Neuhaus nur noch zweifach auf der Mittelposition besetzt ist. Die Mannschaftskolleginnen entlasteten die Blockerinnen Skerhut und Friedlein aber gut. Allen voran Dana-Fay Gerwin auf der Diagonalposition machte einen vorzüglichen Job, aber auch Julia Hunkemöller und Carina Klein auf Außen lieferten ab.
Mit fünf sicheren Punkten – das eine Spiel Vorsprung gegenüber Riesenbeck herausgerechnet – sind die Damen nun sehr bequem an der Tabellenspitze positioniert. „Wir rasen nur so durch die Liga, was kommt jetzt?“, fragte sich Theis nach dem Spiel. Die Antwort liegt ihm auf der Zunge, wollte seinen Mund aber nicht verlassen: Der Aufstieg. Er will erst auf der ganz sicheren Seite sein und konzentriert sich deshalb bereits auf die nächste Herausforderung, die den Namen Coesfeld trägt. Hierfür ist in der kommenden Woche extra ein zweitägiges Trainingslager angesetzt.
Mit nur einer halbe Stunde Abstand ging es in der Westtorhalle am Samstag Abend weiter mit hochklassigem Volleyball. Die Männer schlugen gegen den Tabellenvorletzten Königsborner SV auf und kamen ebenfalls ihrer Pflichtaufgabe nach und gewannen mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:15). Es war ein anderes Spiel als zuletzt gegen Tabellenschlusslicht Aasee. Köngsborn spielte im Gegensatz hierzu gut mit, besonders im Block waren sie sicher aufgestellt. Die Sendenhorster ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen, setzten sich schlussendlich stets gegen den KSV durch und steigerten sich von Satz zu Satz. Im Gegenzug ließ der Gegner immer mehr nach. „Es war irgendwie ein Plätscher-Spiel, es lief so vor sich hin. Einen Gang höher zu schalten wäre aber möglich gewesen“, beteuerte Spielertrainer Raphael Klaes. Er führte als Zuspieler durchgehend Regie und gab Stammzuspieler Lukas Tepe eine Verschnaufpause vor den kommenden schwereren Aufgaben. „Wir haben jetzt den Tabellenkeller abgefrühstückt, jetzt kommen nur noch andere Kaliber“, meinte Klaes. Dass die Sendenhorster nun auf dem ersten Platz stehen dürfte bei aller Sehnsucht danach nur eine ganz kurze Momentaufnahme sein, da der aktuelle Verfolger TuS Saxonia Münster ganze zwei Spiele weniger bei nur einem Punkt Abstand hat. Genießen darf man es trotzdem. Drei Sendenhorster Teams stehen momentan an den Tabellenspitzen, neben den Spitzenteams auch die Herren-Reserve. Anblicke, an die man sich gewöhnen könnte.

(Fotos: Linus Wonschik)