Ein ganz besonderer Moment ereignete sich am vergangenen Samstag beim Heimspiel der ersten Herrenmannschaft der SG Sendenhorst: Nach vielen Jahren im SG-Trikot bestritt Zuspieler Lukas Tepe sein letztes Spiel und wurde anschließend unter Standing Ovations und großem Applaus seiner Mitspieler und Zuschauer verabschiedet. Tepe muss seine aktive Karriere gezwungenermaßen aufgrund anhaltender Knieprobleme beenden – eine Entscheidung, die ihm alles andere als leicht fiel. „Ich hätte gerne noch weitergespielt und mit den Jungs diese Saison ja vielleicht sogar um den Aufstieg gespielt“, sagt Tepe, der mit seinem Team derzeit nach vier 3:0-Siegen aus fünf Spielen an der Tabellenspitze der Verbandsliga steht. Doch die wiederkehrenden Knieschmerzen machten das Weiterspielen auf diesem Niveau unmöglich, was ihm sein Arzt letzte Woche mitteilte. „Ich hatte schon den Gedanken, irgendwann kürzerzutreten wegen meinen zwei Kindern, aber diese Entscheidung war eigentlich erst in ein paar Jahren geplant, nicht innerhalb der letzten Woche“, erzählt er sichtlich bewegt. Doch auch wenn er nun seine Volleyballschuhe an den Nagel hängen muss, hat er eine beeindruckende Volleyballlreise hinter sich. Diese begann schon früh durch seine ältere Schwester, die ebenfalls Volleyball spielte. „Ich war immer bei ihren Spielen dabei und hab da schon viel mit dem Ball gespielt“, erinnert er sich. Mit 14 Jahren entschied er sich dann endgültig gegen den Fußball und für den Volleyball. Er durchlief den Jugendbereich der SG Sendenhorst, zunächst als Mittelblocker und dann als Außenangreifer, mit viel Erfolg und Begeisterung. Parallel entdeckte er seine Leidenschaft für Beachvolleyball: Gemeinsam mit seinem damaligen Partner Nils Bröker nahm er an unzähligen Beachturnieren teil – sie spielten im Sommer an fast jedem Wochenende. Die beiden qualifizierten sich mehrfach für die Westdeutschen Jugendmeisterschaften im Beachvolleyball und erreichten dort sogar einmal einen hervorragenden dritten Platz. Sein letztes Jugendjahr in der Halle (U20) absolvierte Tepe dann beim USC Münster, wo er sich mit seinem Team ebenfalls für die Westdeutschen Jugendmeisterschaften in der Halle qualifizierte. „Diese Jugendmeisterschaften sind schon ein Highlight gewesen“ berichtet er. Im Herrenbereich spielte er weiterhin für die SGS – unter anderem gemeinsam mit Andreas Plößner, der heute Tepes Sohn in der U13 trainiert. Inzwischen spielt(e) außerdem Plößners Sohn Emil gemeinsam mit Tepe in der ersten Herrenmannschaft. „Das zeigt, wie eng und familiär alles in Sendenhorst verwoben ist – über Generationen hinweg. Das ist echt besonders“, sagt Tepe mit einem Schmunzeln. Nachdem sich die damalige erste Herrenmannschaft der SG Sendenhorst dann auflöste, suchte Tepe eine neue Herausforderung und wechselte zu Blau-Weiß Aasee Münster, wo er vier Jahre aktiv war. Anschließend zog es ihn zum SC DJK Everswinkel in die Verbandsliga – dort traf er wieder auf seinen langjährigen Freund Jonas Baxpöhler, mit dem er damals in Sendenhorst schon zusammen angefangen hatte. Als sich in Everswinkel ein Umbruch abzeichnete, wechselte das Team geschlossen zum TuS Saxonia Münster – dort fand Tepe schließlich seine heutige Lieblingsposition: das Zuspiel. „Am Zuspiel finde ich spannend, dass man an fast jedem Spielzug beteiligt ist und viel zur Mannschaft beiträgt“, sagt er. Vor sieben Jahren gründete Tepe dann mit seiner Frau Julia eine Familie und zog nach Ennigerloh. Weil der Weg nach Münster zu weit wurde, kehrte er in die erste Herrenmannschaft der SG Sendenhorst zurück, wo auch sein Weggefährte Baxpöhler bereits spielte. „Meine Frau hat mich da immer sehr unterstützt“, sagte Tepe dankbar. Gleich in seiner ersten Saison zurück bei der SG gelang der Aufstieg in die Verbandsliga, wo Tepe seither zu den Leistungsträgern und Führungsspielern zählte. „Lukas spielerische Qualität, die er auch am Samstag nochmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, wird uns natürlich sehr fehlen“, sagt SG-Trainer Raphael Klaes. Besonders schätzte das Team seinen unermüdlichen Einsatz: „Lukas wollte immer das Beste rausholen und hat nie den Kopf in den Sand gesteckt. Er hat unsere Mannschaft mit seiner Art und Erfahrung sehr bereichert und wird uns auf jeden Fall fehlen.“ Auch Tepe selbst blickt mit Wehmut, aber auch mit Dankbarkeit auf seine Karriere zurück. „Fehlen wird mir einfach alles“, sagt er berührt und meint damit nicht nur das Volleyballspielen an sich, sondern vor allem die Gemeinschaft. „Das waren nicht nur Kameraden, sondern über die Jahre hinweg sind daraus richtig gute Freunde geworden.“ Trotz des Abschieds bleibt er der SG verbunden und freut sich, sein Team nun vom Rand aus anzufeuern: „Ich erwarte, dass sie um den Aufstieg mitspielen“, sagte er abschließend mit einem Lächeln.








