Es ist geschafft. Die erste Damenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer gewann mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SV Ems Westbevern ihr vorletztes Saisonspiel gegen die SG Borken-Burlo mit 3:0 (25:16, 25:17, 25:18) und vollbrachte das, was am Anfang der Saison nicht unbedingt jeder erwartet hätte: Die Landesliga-Meisterschaft und somit den Durchmarsch in die Verbandsliga. Vor einer lauten Kulisse durch 80 Zuschauer in der heimischen Westtorhalle bewiesen sie einmal mehr ihre Tauglichkeit für die höhere Spielklasse. Der Gegner war u.a. auch wegen einigen Corona-Fällen geschwächt angereist, was sich deutlich bemerkbar machte und es Trainer Dieter Theis ermöglichte, die Start-Sechs von Satz zu Satz anzupassen. Es war dann wieder das Aufschlagspiel der Sendenhorsterinnen, das das Spiel bestimmte. Etliche Spielerinnen lieferten Serien ab, die für bequeme Vorsprünge sorgten. Aber auch die Sendenhorster Schnellangriffe stellten den Gegner vor unlösbare Probleme. In Satz Zwei sah es allerdings kurzzeitig auch anders aus, als es plötzlich 1:6 stand. Wegen zuviel Siegessicherheit schlichen sich Ungenauigkeiten ein und es wurde kollektiv eine Auszeit genommen. „Die Mannschaft hat sich da dann fast ohne mein Zutun wieder rausgeholt. Das ist auch eine neue Qualität“, beobachtete Theis beeindruckt. Nach dem zweiten Satzgewinn machte sich dann Aufregung breit, der Gesamtsieg und das große Ziel des Aufstiegs waren zum greifen nahe. Es lief rund, zwar nicht super deutlich, aber das geriet zu Nebensache. Es hätte dann keinen passenderen Matchball geben können, der das Spielniveau der Sendenhorsterinnen besser hätte abbilden können: Diagonalangreiferin Katharina Thomas nutze beim 24:18 eine zu ungenaue Annahme von Borken-Burlo, die direkt wieder ins Sendenhorster Feld zurückflog, für sich und schlug den Ball frech und aggressiv direkt zurück ins gegnerische Feld. Die Halle bebte, Freudentränen floßen und Sektkorken knallten, sodass das soeben beendete Spiel schnell in den Hintegrund rückte und der Blick auf die komplette Saison gerichtet wurde. „Dass sowas einem Bezirksliga-Neuling gelingt ist schon besonders, bestätigt aber auch, dass die Gründung der Spielgemeinschaft mit Westbevern gold wert war“, bedankt sich Theis bei Westbevern für die Ermöglichung des Landesliga-Aufstiegs am grünen Tisch letztes Jahr. Komplette Zufriedenheit bezüglich des Sieges herrschte aber nicht. „Diese Art der Reflektiertheit und Selbstkritik ist wertvoll und wird uns in der Verbandsliga helfen“, hielt Theis fest. Komplett die Augen auf die neue Aufgabe richten kann die Mannschaft aber noch nicht, immerhin steht kommende Woche noch ein letztes Nachholspiel gegen SG Coesfeld 06 an. Bis dahin kann aber noch verdient gefeiert werden.
Einen Überraschungscoup schaffte am Samstag die Damenreserve. Selbst als Tabellenvorletzter auftretend, konnten sie den Tabellenzweiten TSC Gievenbeck II mit einer starken 3:1-Leistung (25:17, 25:21, 18:25, 27:25) in Erklärungsnot bringen. „Solche Spiele sind gefährlich. Für den Underdog, weil er sich unnötig unterordnet, aber auch für die vermeintlich bessere Mannschaft, da sie es auf die leichte Schulter nimmt“, so Trainer Raphael Klaes. Die Vorzeichen sahen allerdings überhaupt nicht gut aus: Drei Coronafälle sorgten kurzfristig für den Ausfall wichtiger Basisspielerinnen. Zum Glück konnte Außen-Annahme-Spielerin Kim Brechtenkamp aktiviert werden, die hierfür extra das Spiel ihrer Herren-Mannschaft verschob. Mit einer hervorragenden Stimmung auf sowie abseits des Feldes war bereits ein guter Grundstein gelegt. Spielerisch lief es ebenfalls rund, Probleme der vergangenen Wochen im Zuspiel waren plötzlich vergessen. „Maxi Glaser hat ihren Job im Zuspiel klasse gemacht, auch Greta Schwienhorst hat im Block wahnsinnig gespielt, wie ausgewechselt“, zeigte sich Trainer Raphael Klaes beeindruckt und stolz. Im dritten Satz setzte leichter Sensations-Taumel ein, den Sieg zum greifen nahe wollte die Mannschaft zuviel und überdrehte. Ein 2:11-Rückstand war die Konsequenz. Er konnte zwar nicht mehr wettgemacht, mit einer exzellenten Annahme aber deutlich verkleinert werden, sodass in einem knappen vierten Satz der Sieg verbucht werden konnte. „Das tat gut. Und es zeigt auch einmal mehr, dass wir in die Bezirksliga und nicht in die Bezirksklasse gehören“, sagte Klaes mehr als zufrieden. Mit diesem Punktegewinn rückt der Klassenerhalt näher, das Team rückte einen Platz höher auf Rang Sechs.
Zufrieden trotz einer Niederlage war die dritte Damenreserve. Gegen den TV Emsdetten lieferten sie sich einen heißen Kampf, der nur knapp und mit etwas Pech mit 2:3 (25:19, 19:25, 22:25, 25:22, 14:16) an den TV ging.
(Foto: Peter Werchner)