Wenn der Sport etwas in den Hintergrund gerät, beim Finale aber doch wieder die volle Aufmerksamkeit aller Teilnehmer auf dem Spielfeld liegt, dann kann man ein Breitensportturnier als Erfolg werten. Bei der Wiederauflage des Titanic-Cups auf der Sendenhorster Beachvolleyball-Anlage am Samstag spielte es sich genauso ab. „Das war fast wie früher, da war der Beachplatz aber ja noch neben dem Hallenbad, wo heute die Westtorhalle steht“, erinnerte sich Stefan Schubert, der nicht das einzige anwesende Volleyballer-Urgestein war, etliche langjährige Weggefährten der Abteilung ließen sich das Turnier mit langer Tradition nicht entgehen und packten nochmal ihre Wettkampf-Kleidung aus, sodass sich Matches mit echter Geschichte zutrugen. Aber auch viele neugierige Sendenhorster ohne Volleyball-Hintergrund fanden den Weg zum Turnier, sodass es ein durchmischtes Zusammentreffen war. Es tummelten sich zeitweise gut 250 Menschen auf dem Sendenhorster Strand. „Es war brechend voll, soviel war da schon lange nicht mehr los“, stellte Turnierorganisator und Beachwart Stephan Klaes fest. Die größte Traube sammelte sich dabei vor dem Bierwagen des Mitveranstalters, der Kneipe Titanic. Die 30 aktiven Teams spielten währenddessen gut gelaunt aber auch mit einer ordentlichen Portion Ehrgeiz um den Cup. Das Wetter mit einem Mix aus erfrischender Kühle zum Start, später auch etwas mehr Wärme aber leider auch einem kurzem Regenschauer hätte dabei fast nicht besser sein können. Die sechs Fünfer-Gruppen brachten die stolzen 60 Spiele der Gruppenphase deutlich schneller als gedacht über die Bühne, sodass die K.O.-Phase bereits gegen Nachmittag startete. Dass die meisten Teams zu diesem Zeitpunkt vorüberwiegend mit aktiven Hallenspielern besetzt waren ist da nur eine Randnotiz.
In den Halbfinals kristallisierten sich im Turnierbaum zwei Äste von verschiedenen Mannschaftstypen heraus: Im ersten Halbfinale kämpften zwei Teams mit gewieften und erfahrenen Spielern aus dem Hobby-Bereich um den Finaleinzug, im Anderen Teams mit aktiven Spielern aus dem Leistungsbereich. So traf im Finale das Hobby-Team „Squadra Al Dente“ auf das Aktiven-Team „Die Sandwürmer“. Wie es der Zufall so wollte war es auch noch zugleich ein Vater-Sohn-Duell zwischen Frank Walter auf der einen und Sohn Mirko auf der anderen Seite. In einem engen Spiel, das allen Zuschauern zum Schluss nochmal spannende Szenen bot, überzeugten schlussendlich mit 2:0 die Sandwürmer, auch bekannt als Tim Hoger, Micha von Schrötter, Marius Umlauf, Mirko Walter und José Manantsoa. Sie aber auch alle anderen Halbfinal-Teilnehmer freuten sich in der abschließenden Siegerehrung über großzügige Verzehrgutscheine von der Titanic, woraufhin der Tag gesellig ausklang. „Wir mussten uns jetzt erstmal etwas an dieses Turnierformat rantasten und hatten gar keine Ahnung, wie die Resonanz ist. Die Anzahl der gemeldeten Teams war und die Stimmung waren top, ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Ein geiles Event“, war Klaes mehr als überzeugt von dem neuen alten Turnier, das zuletzt vor 12 Jahren in dieser Form stattgefunden hatte.