Tabellenspitze erobert: Auf dem Weg in die Oberliga

Es war die einzige verbleibende Chance, aus eigenen Kräften die Tabellenspitze der Verbandsliga zu erklimmen und sie haben sie genutzt: Die erste Damenmannschaft der Sendenhorster Volleyballabteilung hat in einem spektakulären Spiel den bis dahin führenden TV Mesum mit 3:1 (25:11, 17:25, 25:20, 25:14) deutlich besiegt und somit einen Wechsel an der Spitze erzwungen.
Einen großen Anteil hatte wie erhofft der Heimvorteil. Das Duell lockte gut 250 Zuschauer in die Westtorhalle – soviele dürften noch nie bei einem regulären Ligaspiel gewesen sein. Neben vielen Volleyballenthusiasten verfolgten auch viele abteilungsfremde Zuschauer, die teilweise erstmalig einem Volleyballspiel beiwohnten, die mit Spannung erwartete Begegnung. Auch ca. 50 Fans aus Mesum waren extra angereist. Es ergab sich somit ein wahrer Hexenkessel. „So eine Unterstützung habe ich noch nie erlebt, gefühlt war die ganze SG da, wirklich bemerkenswert“, war Trainer Dieter Theis beeindruckt und dankbar zugleich. „Die erste Herrenmannschaft hatte einen besonderen Anteil, die haben mit Pauken und Trompeten einen riesen Zirkus veranstaltet“, lobte Theis.
Spielerisch legten die Sendenhorsterinnen der Stimmung entsprechend los und überrollten die Gäste aus Mesum im ersten Satz förmlich. Sie dominierten das Feldgeschehen vor allem mit ihren Aufschlägen. Angriffe des TV konnten indes vom SG-Abwehrriegel bestens entschärft werden. „Die Punkte sprechen für sich“, blieb Theis kommentarlos. Er stand in der Satzpause nun zusammen mit Co-Trainerin und Frau Kerstin vor der großen Aufgabe, einen Spannungsabfall angesichts eines derart deutlich ersten Satzes zu verhindern und war sich dessen auch vollends bewusst. Das gelang dem Duo jedoch trotz des Einsatzes diverser Mittel nicht und Mesum nutzte seine Chance und gewann den zweiten Satz verdient. „Ist ja auch nicht so, dass Mesum gar nichts abgeliefert hat“, ordnete Theis die Leistung des TV ein. Die Schwächephase reichte bis in den dritten Satz, wo sie sich die Gastgeberinnen zwischenzeitlich mit einem 13:17-Rückstand konfrontiert sahen. Wohlwissend, dass ein Tie-Break-Sieg mit nur zwei Punkten für die Tabellenführung nicht reichen würde, wurden alle Register gezogen. So wurde Universaltalent Adina Bitter im Zuspiel eingewechselt. Eigentlich nicht ihre Stammposition – mit ihrer Größe für den Block und ihren Aufschlägen aber genau der richtige Ersatz für die am Limit spielende Lina Schmitz in dieser Spielphase. Zusammen mit weiterer Frische im Block durch die eingewechselte Julia Behlen brachte Bitter beeindruckend in einem Durchmarsch die Wende und sogar eine Führung zum 20:17. Mesum war nun samt Trainer endgültig gebrochen und blieb im weiteren völlig chancenlos. Mit dem Momentum wieder auf ihrer Seite ließen die Damen im vierten Satz rein gar nichts mehr anbrennen und bewiesen eindrucksvoll, wer der Stärkste in der Verbandsliga 4 ist. Nach dem Abpfiff kannte die Freude kein Halten mehr – die Übernahme der Tabellenspitze wurde bejubelt, als sei die Meisterschaft und ein Aufstieg in die Oberliga bereits besiegelt. Dabei bleibt dem Team mit zwei Spielen noch ein ebenso wichtiges Restprogramm. Nur um einen Punkt von Mesum getrennt sind sich alle durchaus bewusst, dass hier weitere Siege zwingend nötig sind, um den direkten Aufstieg dingfest zu machen. In vollen Zügen genossen werden konnte der Sieg erst am Sonntag Abend, denn zuvor stand noch eine Zwischenrunde des Bezirkspokals an. Gegen SCU Lüdinghausen verloren sie erschöpft vom Mesum-Spiel mit 1:3 und gewannen kampflos 3:0 gegen den nicht angetretenen TuS Herten 2, was aber dennoch für ein Weiterkommen nicht reichte. Mit acht Sätzen in den Knochen schickte Theis seine Spielerinnen in eine kleine Pause, am Dienstag ist trainingsfrei – um zu regenerieren und den Sieg sowie den riesigen Schritt in Richtung Oberliga-Aufstieg endlich realisieren zu können.

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