In drei kleinen Lokal-Derbys gesiegt und zwei von drei Tabellenführungen gehalten – das ist die durchaus zufriedenstellende Bilanz der Sendenhorster Volleyballer vom vergangenen Wochenende. In der noch jungen Saison ist aber immer noch Luft nach oben.
Die beiden Spitzenteams konnten in ihren Heimspielen die TuS Saxonia Münster gleich zweifach besiegen. Die erste Damenmannschaft legte am Samstag Nachmittag vor und bezwang die Saxonia-Reserve mit 3:1 (25:18, 25:11, 22:25, 25:9). Die Sendenhorsterinnen waren in allen Bereichen überlegen. „Unsere Automatismen greifen immer besser“, stellte Trainer Dieter Theis erfreut fest. Gerade die neuen schnellen Hinterfeldangriffe erwiesen sich als höchst wirksam. „In der Bezirksliga kann man damit erhebliche Probleme bei den Gegnern herbeiführen“, hielt Theis fest, der von Raphael Klaes erstmalig als Assistent unterstützt wurde. Auch die Aufschläge waren wieder ein Element, die für ordentlich Punkte sorgten. „Die waren wirklich überragend, wir hatten einige Serien dabei“, berichtete Theis weiter. Mit den taktisch klug gewählten Aufschlägen konnte sein Team auch zwei Mittelangreiferinnen von Saxonia gezielt in ihrem Spiel behindern, denn sie stellten die größte Gefahr auf der anderen Seite dar. Einen Wackler gönnte sich das Team im dritten Satz dann aber dennoch als die SG-Annahme gehörig aus dem Takt kam. Sie konnte sich aber im nächsten Satz schnell wieder besinnen woraufhin die Theis-Sechs mit einem einstelligen gegnerischen Ergebnis (25:9) zum Schluss nochmal ein Zeichen setzte. „Ich bin insgesamt erstaunt: Wir sind doch schon einen Schritt weiter als gedacht, ich bin sehr zufrieden“, gab Theis preis. Mit diesen weiteren drei Punkten konnte die gerade erst erlangte Tabellenführung gehalten werden, wobei der TSC Gievenbeck 2 ihnen dicht auf den Fersen ist. „Wir müssen uns da oben jetzt festbeißen und direkt alles mitnehmen. Wer weiß, wie lange die Saison geht“, meint Theis mit einem durchaus weitsichtigen Blick auf die anschwellenden Corona-Zahlen und ein etwaiges wiederholtes Einfrieren der Tabelle.
Ein paar Stunden später zog dann die erste Herrenmannschaft in der Verbandsliga gegen die Männer von Saxonia ebenfalls mit einem 3:1 (25:22, 23:25, 25:17, 25:19) nach. Hier ging es ein bisschen knapper als bei den Frauen zu. Im ersten Satz hatten die Sendenhorster dank einer knappen Führung zu Beginn (10:8) in einer anschließenden sehr ausgeglichenen Phase mit stabilen und erfogreichen Side-Outs bei beiden Teams am Ende mehr Glück. Der im Folgenden sicher geglaubte zweite Satzsieg wurde allerdings beim 23:21 verschenkt, als sich zuviele Eigenfehler auf der SG-Seite einstreuten. „Das muss echt nicht sein. Immerhin haben wir dann aber die nächsten zwei Sätze durchgezogen“, kommentierte Spielertrainer Raphael Klaes. Insbesondere der schnelle und variable Mittelangriff von Saxonia konnte nun besser kontrolliert werden. Danke-Bälle wurden von den Sendenhorstern aber trotzdem noch nicht konsequent genug ausgenutzt, was Klaes zu denken gab aber am Ende nicht allzu sehr trübte. „Als Aufsteiger aus drei Spielen sieben Punkte mitnehmen, das ist schon eine Hammer-Nummer. Das ist beste Werbung in eigener Sache, da lohnt es sich, Samstags Abends in die Halle zu kommen“, stellte er zufrieden fest. Somit ist seine Mannschaft nun auf Rang Vier, auf jeden Fall schon jetzt mehr als sich die Mannschaft zu Anfang gedacht hätte.
Ein glattes 3:0 sammelte die zweite Damenreserve gegen den VBC Beckum 2 am Sonntag ein. Ganz so sauber war es aber nicht wie die einzelnen Satzergebnisse mit 25:13, 29:27 und 25:19 offenbaren. Zeigte das Team im ersten Satz noch vorbildlich, was es kann, vergaß es dies im folgenden Satz völlig. „Die Mädels haben wieder komplett abgeschaltet und ich musste in einer Auszeit erst wieder laut werden, um sie aufzuwecken“, meinte Raphael Klaes, der nun zum dritten Mal dieses Wochenende an der Seitenlinie stand, sauer. Der Rückstand von 18:22 konnte dank der nun wieder abgerufenen Stärke noch zum 29:27 gedreht werden, was die prinzipiell mögliche Stärke der Mannschaft noch einmal unterstreicht. Der dritte Satz wurde dann abschließend solider heruntergespielt. „Wir müssen wirklich aufpassen, dass wir für diese Spielweise nicht noch eine dicke Rechnung kriegen“, stellte Klaes fest, sich der Gefährlichkeit dieser Aussetzer bewusst. Denn wenn die Tabellenspitze weiter gehalten werden soll, dann darf das nicht passieren. An diesem Wochenende ging es noch mal gut, Platz Eins ist erst einmal gesichert.
Licht aber auch viel Schatten gab es bei der Herrenreserve mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel, die als einziges Team dieses Wochenende eine Niederlage einstecken musste. Gegen TuB Bocholt 4 reichte es nur für ein 1:3 (24:26; 25:21: 21:25; 15:25). Anfangs sah es noch nach einem knappen Spiel aus, aber die SG verlor den Zugang zum Bocholter Spiel und konnte nicht mehr genug Druck ausüben. Von viele Positionen aus kamen gute Aktionen, aber es streuten sich auch immer wieder vermeidbare Eigenfehler ein. “Der letzte Biss, Wille oder Schritt fehlte heute einfach“, stellte Kapitän Jörg Jestädt fest. Somit musste die Reserve die kurzzeitig erlangte Tabellenführung wieder abgeben und rutscht auf Platz Drei.
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