Bei den Sendenhorster Volleyballern geht so hochklassig zu wie lange nicht mehr, wenn sie am Wochenende in die neue Spielzeit starten: Die erste Herrenmannschaft greift wieder in der Verbandsliga an und die erste Damenmannschaft stellt sich neuen Aufgaben in der Landesliga. Spannende Spiele sind nach der langen Corona-Pause zu erwarten, beide Spitzenteams beginnen mit Heimspielen am Samstag.
Der ersten Herrenmannschaft wurde als Aufsteiger durch Corona eine erste richtige Saison in der Verbandsliga verwehrt, was sie in den wenigen Spielen 2020/2021 aber zeigten, war schon vielversprechend. „Wir haben deshalb unser Ziel verschoben. Zuletzt wollten wir den Klassenerhalt, jetzt möchten wir in die obere Tabellenhälfte“, gab Spielertrainer Raphael Klaes das Ziel seiner Mannschaft preis. Der Spaß in dem bunt gemischten Team solle aber trotz des leistungsorientierten Ziels noch im Vordergrund stehen, sagte Klaes weiter. Der Kader ist mit elf Spielern nicht allzu dicht besetzt, hier liegt wohl die Achillessehne der Mannschaft. „Ich hoffe wir kommen ohne Verletzungen durch“, so Klaes aufrichtig. Auch wenn einige Mannschaften bekannt sind – die Staffel deckt sich teilweise mit der aus dem letzten Jahr – sind jegliche Aussagen und Vorhaben hiervon unabhängig. „Wir wollen uns auf unser Spiel konzentrieren, nicht zu sehr auf die Gegner“, so Klaes. Und auf die vielen Heimspiele Samstags um 19 Uhr, in deren Genuss sie als Verbandsligist kommen, freuen sich die Männer natürlich wieder besonders. Als erstes steht am kommenden Samstag BW Aasee 2 auf dem Plan. Anpfiff ist um 19 Uhr in der Westtorhalle.
Auf das Abenteuer Landesliga freut sich die erste Damenmannschaft mit ihrer neu gegründeten Spielgemeinschaft mit dem SV Ems Westbevern. „Das wichtigste ist: Nicht mehr Bezirksliga“, meint Trainer Dieter Theis, und das nicht abwertend bezüglich der Liga sondern eher mit Blick auf seinen leistungsfähigen Kader, der in der Bezirksliga schlecht aufgehoben wäre. Dank drei Neuzugängen von BW Aasee und einer sehr guten Vorbereitung ist Theis guter Dinge. „Ich kann mich nicht beschweren, alle haben gut mitgezogen in der Vorbereitung, die relativ vielen Testspiele haben uns auch nach vorne gebracht“, so der erfahrene Theis. „Was in dieser Saison entscheidend wird ist die Belastung“, ist Theis sehr gespannt auf die umstrittenen Doppelspieltage, die diese Saison zur pandemiebedingten Kontaktminimierung eingeführt wurden. Bei einem Vorbereitungsturnier am vergangenen Sonntag konnte diese Situation zum ersten Mal überhaupt simuliert werden. Ein Saisonziel vermag die Mannschaft noch nicht zu nennen, dies wird erst nach den ersten drei Spielen formuliert. Die ersten beiden Spiele wird das Team bereits am kommenden Samstag bei einem Doppelspieltag Zuhause bestreiten. Hier werden der VC Reken und BW Aasee 4 erwartet. Letzterer hat viele Jugendspielerinnen, weiß Theis als alter BWA-Coach. „Das wird eine erste Prüfung“. Anpfiff für das Spiel gegen Reken ist um 14 Uhr in der Westtorhalle, das Spiel gegen Aasee folgt kurz darauf im Anschluss.
Auf eine karge Saison muss sich derweil die Herrenreserve mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel in der Bezirksliga 12 einstellen. Die eh schon kleine Sechser-Staffel verkleinerte sich noch einmal um eine Mannschaft, als die SG Coesfeld 06 ihre Mannschaft kurzfristig zurückzog. Eine Situation, die leider gut zur schrumpfende Szene des Männer-Volleyballs passt. Somit verbleiben der Mannschaft um die neue Trainerin Kim Brechtenkamp nur noch acht Spieltage. „Da kommt gar kein richtiger Spielfluss auf“, bedauert Brechtenkamp. Sie hat mit ihren Spielern eine recht konstante Vorbereitung absolviert und ist guter Dinge. In der kommenden Spielzeit hat sich die Mannschaft das Tabellenoberhaus zum Ziel gesetzt, ein wenig wird auch mit dem Aufstieg geliebäugelt. An einem zu kleinen Kader soll es jedenfalls nicht scheitern, dank einiger Neuzugänge ist dieser ordentlich besetzt. Wie sich die Neulinge beweisen wird spannend zu beobachten sein. Am Wochenende steht direkt die weiteste Anreise der Saison zum TV Gescher an, der sich in der Vergangenheit als schlagbarer Gegner erwies. Was aber nichts heißen muss – denn mit der Pandemie und der damit verbundenen überdurchschnittlich langen Spielpause kann sich viel geändert haben.
Auch die Damen-Reserve schaut freudig auf die Saison, nachdem sie den frei gewordenen Bezirksliga-Platz von der ersten Mannschaft übernehmen konnte und so unverhofft den Sprung aus der Bezirksklasse schafft. Sie kennen einige ihrer zukünftigen Gegner bereits als Aufsteiger aus Zeiten der Bezirksklasse. „Die können wir auch in den Griff bekommen, das ist nichts unmögliches“, weiß Trainer Raphael Klaes, der mit seinem Team zunächst den Klassenerhalt und vielleicht ein bisschen mehr anvisiert. „Wenn wir unsere PS auf den Boden bringen, sollten wir normal mitspielen können“, ist sich Klaes sicher. Der stolze 16-köpfige Kader ist bunt durchmischt mit etlichen Neuzugängen aus der dritten Mannschaft aber auch vielen langjährigen Spielerinnen aus der Reserve, was gerade auf der komplett neu besetzten Zuspiel-Position knifflig werden dürfte. „Bei uns ist ein etwas höheres Tempo im Zuspiel, woran sich einige einfach noch gewöhnen müssen“, so Klaes. Mit Malou Glaser kommt aber sogar auch eine Spielerin aus der ersten Mannschaft zurück, was Stabilität bringen dürfte. Am Samstag geht es in Rheine gegen den TV Jahn Rheine aufs Parkett.
Bei der dritten Damenmannschaft war nach den etlichen Abgängen zur zweiten Mannschaft mit neuen Spielerinnen aus der Jugend auch wieder Aufbauarbeit angesagt. In einigen Testspielen festigten sie zuletzt u.a. die Abläufe im ebenfalls komplett neu aufgestellten Zuspiel. Sie wenden sich somit offen den Herausforderungen in der Kreisliga zu, die sie nach der Zusammenlegung mit der Kreisliga Steinfurt noch nicht so gut kennen. Beim Saison-Ausblick wagen sie den Blick auf die oberen Plätze. Für sie startet die Saison erst am 30. Oktober.
Ein weiterer Bericht über die erste Herrenmannschaft der WN ist hier (leider hinter einer PayWall) verfügbar. Er ist auch zusammen mit einem weiteren Bericht über die erste Damenmannschaft in der Print-Ausgabe der WN vom 21. Oktober zu lesen.
(Foto: Peter Werchner)