Unter widrigen Bedingungen sammelte die erste Herrenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer am vergangenen Spieltag zwei Punkte ein, als sie in einem spannenden Duell gegen die DJK Delbrück II mit 3:2 (25:18, 11:25, 17:25, 27:25, 15:12) als Sieger vom Platz ging. Trotz kurzfristiger personeller Engpässe bewies das Team unter Trainer Raphael Klaes eine passable Leistung. Mit nur neun Spielern, darunter keine Auswechselspieler im Außenangriff und Zuspiel sowie gar keinen etatmäßigen Diagonalangreifer, reisten die Sendenhorster nach Delbrück. Mittelblocker Jonas Baxpöhler übernahm kurzerhand die Rolle des Diagonalangreifers. Die personelle Unterzahl war spürbar dünn, aber das Team zeigte großen Kampfgeist. Delbrück trat hingegen voll besetzt und mit dem Druck an, seinen höheren Tabellenplatz verteidigen zu müssen. „Nicht wir hatten den Druck auf den Schultern“, wusste Klaes um die Situation. Es gelang den Sendenhorstern, gut ins Spiel zu kommen. Der erste Satz wurde durch starke Aufschläge dominiert, was zu einem klaren Vorsprung führte. Doch im zweiten Satz zeigte Delbrück seine Klasse und zeigte ebenso gute Aufschläge. Zusammen mit schwindendem Spielglück bei den Sendenhorstern stand plötzlich ein 0:11 auf der Tafel. Mit klarem Kopf und der Erkenntnis, dass es nur noch um einen besseren Tabellenplatz ging und nicht um Auf- oder Abstieg, motivierte sich das Sendenhorster Team neu und fand zurück ins Spiel. Beim 10:22 knickte Jonas Baxpöhler jedoch um und musste verletzt vom Feld. Nur Mittelblocker auf der Bank fasste das Team einen besonderen Entschulss: Raphael Klaes sollte in den Angriff. Der Trainer hatte zuletzt nur im Zuspiel oder als Libero ausgeholfen. „Ich war seit Ewigkeiten mal wieder im Angriff. Meine eigene Leistung will ich gar nicht bewerten, ich musste gucken, dass ich das Spiel überhaupt überlebe“, meinte der nun ganz anders geforderte Klaes. Das dieser und der folgende Satz verloren gingen war also kein Wunder. „Wir mussten uns alle kurz sammeln“, so Klaes. Im vierten Satz setzten die Sendenhorster dann alles auf eine Karte und gewannen überraschend mit 27:25. Delbrück wähnte sich bereits siegessicher und ließ spürbar nach. Eine gute 20:16-Führung schmolz wegen kleinen Fehlern nochmal, sodass es mit 27:25 nochmal besonders knapp wurde. Die Euphorie über diese Wendung sowie der Siegeswille wurden auch im entscheidenden fünften Satz aufrechterhalten und führten zu einem kleinen Rausch. Jeder Spieler des dezimierten SG-Kaders hing sich nochmal extra rein und mit einem 15:12 zogen sie den Schlussstrich. Klaes zeigte sich begeistert: „Das sind zwei Punkte, mit den wir nicht gerechnet haben, das sind Bonuspunkte“, so Klaes. Rein rechnerisch ist in der eng gedrängten Liga zwei Spieltage vor Saisonende immer noch vieles nach oben und unten möglich – rein praktisch auch, wie diese Begegnung wieder einmal gezeigt hat.
Für die zweite Herrenmannschaft mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel ging es am Samstag gegen den Telekom Post SV Bielefeld IV um Einiges, nachdem der direkte Konkurrent um die Abstiegsrelegation, SG EVC KSV, am Tag zuvor 3:2 gewonnen hatte und nun zwei Punkte vor der SG auf dem Relegationsplatz stand. Gegen den Drittplatzierten Post SV konnte die Spielgemeinschaft allerdings kontern und sich in einem souveränen Spiel mit 3:0 (25:21, 25:17, 25:18) durchsetzen und ganz wichtige Punkte im Abstiegskampf einsammeln.
Der Anfang der Partie gestaltete sich offen und beide Mannschaften punkteten im Gleichschritt bis 18:18. Dann bewies die Spielgemeinschaft allerdings mehr Nervenstärke. Starke Aufschläge setzten die Annahme von Bielefeld unter Druck, während die Block-Abwehr der SG hellwach blieb und den Angriffen des Post SV kein Durchkommen bot. So konnte Everswinkel-Sendenhorst auf 25:21 davonziehen und sich den ersten Satz sichern. Mit Rückenwind ging es in Durchgang Zwei in die SGES weiter fokussiert blieb. Bereits zur Mitte des Satzes führte das Team mit 16:10. Die Annahme blieb stabil und ermöglichte somit Zuspieler Mirko Walter alle Angreifer variantenreich einzusetzen. Das aufgebaute Polster verschaffte Sicherheit und das Team gewann auch den zweiten Satz (25:17). Trainer Lennart Baum nutzte nun die volle Stärke des 14-köpfigen Kaders aus und brachte zu Beginn des dritten Satzes frische Kräfte. Der Post SV war hier im Nachteil und konnte keine Wechsel vollziehen, da die Mannschaft nur mit sieben Spielern inklusive Libero, angetreten war. Die frischen Spieler kamen dieses Mal sofort gut in die Partie und wieder setzte sich die SGES sukzessive ab. Somit ging auch der dritte Satz mit 25:18 an die SG. Nach dem Spiel merkte man der Mannschaft die Freude über den Sieg sichtbar an, nachdem man zuletzt drei Spiele in Folge knapp mit 3:2 verloren hatte. „Wir haben die letzten Wochen gut trainiert. Heute haben wir die Ruhe bewahrt und das gut umgesetzt“, resümierte Baum die Partie. Die SGES steht nun wieder selbst auf dem Relegationsplatz, einen Punkt vor dem SG EVC KSV. Auf den ersten Nichtabstiegsplatz sind es nur noch zwei Punkte Abstand.
Die dritte Herrenmannscjaft verlor derweil mit 0:3 gegen den Tabellenführer VC Marl.
Text Herren 2: Jérôme Jolovic