Fotos: Peter Werchner
Die erste Damenmannschaft der SG-Sendenhorst hatte am Wochenende ein straffes und zugleich wichtiges Programm, doch sie haben ihr Ziel erreicht und die zwei ersehnten Erfolge eingefahren. Am Samstag sicherten sie sich mit einem hart erkämpften 3:2-Sieg (25:21, 21:25, 25:21, 18:25, 15:12) gegen den VC Recklinghausen den Klassenerhalt – und setzten am Sonntag mit dem 3:1-Sieg (25:19, 25:22, 21:25, 25:20) im Bezirkspokalfinale gegen denselben Gegner noch einen drauf. Das letzte Saisonspiel der Oberliga am Samstag war nichts für schwache Nerven. Nach einem schwierigen Start in den ersten beiden Sätzen – “da haben wir nicht annähernd das gezeigt, was wir in den letzten Wochen im Training draufhatten”, so Trainer Dieter Theis – steigerten sich die SG-Damen deutlich. Recklinghausen, wie von Theis bereits im Vorfeld als “unangenehmer Gegner” beschrieben, verlangte der Heimmannschaft alles ab und zeigte einmal mehr, dass sie zu Unrecht auf dem letzten Tabellenplatz stehen und bereits abgestiegen sind. In Satz drei drehte Sendenhorst dann auf – vor allem die Außenangreiferinnen, allen voran Kim Schmitz. Die wurde von ihrem Trainer nicht ohne Grund als “Flieger” bezeichnet, weil sie in der Abwehr sprichwörtlich hinter jedem Ball her hechtete. Nachwuchstalent Jule Wegener kam ebenfalls zum Einsatz und überzeugte mit starken Aufschlägen. Eigentlich wollten die Gastgeberinnen dann bereits in Satz vier den Sack zumachen, doch nach einem Einbruch und einem unglücklichen Zusammenstoß, bei dem sich Mittelblockerin Naike Friedlein verletzte, ging dieser Satz verloren. Außenangreiferin Julia Behler sprang dadurch kurzfristig auf ihrer früheren Position dem Mittelblock ein – und das mit Bravour. Doch auch der Tiebreak begann nicht optimal, Sendenhorst lag lange hinten. Doch mit der Einwechslung von Zuspielerin Lina Schmitz zum Aufschlag und Angreiferin Lisa Stolte kam die Wende und damit der 3:2 Sieg. Letztere wurde am Ende auch vom gegnerischen Trainer zur MVP gewählt. Um auf der ganz sicheren Seite zu sein, ob sie den direkten Klassenerhalt geschafft hatten, mussten sie trotz des Sieges noch das Ergebnis des Spiels zwischen ihrem Verfolger TB Höntrop und dem USC Münster abwarten, was am Tag später stattfand. So haben sie am Sonntag nach ihrem Pokalfinale gemeinsam den Live-Ticker des Spiels verfolgt. Als dann der erwartete Sieg des USC feststand, war die Freude und die endgültige Erleichterung über den direkten Klassenerhalt riesig. “Wie es sich für einen Partnerverein gehört”, scherzte Trainer Theis ebenfalls erleichtert. Beeindruckend war am Samstag vor allem die Kulisse: Rund 200 Zuschauer sorgten für eine tolle Stimmung in der Westtorhalle und trugen das Team durch die entscheidenden Phasen dieses Volleyball-Krimis. Nach dem Spiel wurde dann mit ihnen bei einem Kaltgetränk zusammengesessen, Danksagungen vollzogen und Abschied genommen: Denn mit Katharina Thomas, Carina Klein, Jennifer Walmann, Finja Leifeld und Ermira Kozl’onkov verabschiedeten sich gleich fünf Spielerinnen. Thomas als Urgestein der SGS wurde mit einer Laudatio von ihrem langjährigen Trainer und Vorstandsmitglied Stefan Schubert und Kapitänin Tabea Skerhut besonders gewürdigt.
Kaum Zeit zum Verschnaufen – denn am Sonntag stand das Bezirkspokalfinale an, erneut gegen Recklinghausen. Mit beeindruckender Energieleistung und viel Spielfreude setzten sich die SGS-Damen mit 3:1 durch und sicherten sich damit vor erneut über 100 Zuschauern den Pokaltitel. „Wir haben heute nichts anbrennen lassen“, so Co-Trainerin Kerstin Theis, die für dieses Spiel die Hauptverantwortung übernahm. In den ersten beiden Sätzen dominierte Sendenhorst mit starkem Aufschlag- und Annahmespiel. Auch wenn es im dritten Satz zu einigen Unstimmigkeiten kam, zeigten die Damen im vierten Satz nochmals ihre ganze Klasse. Eine Schrecksekunde gab es, als Außenangreiferin Amelie Nelle, die später zur MVP gewählt wurde, im zweiten Satz umknickte. Youngstar Jule Wegener übernahm dann für sie und machte einen super Job: „Das war ein nahtloser Übergang“, lobte Theis. Ebenso überzeugten einmal mehr die anderen beiden U18-Talente Pia Potthink und Lotta Brauk. Durch den Sieg sind die SG-Damen in die nächste Runde eingezogen, was nun die erste Runde des WVV-Pokals ist. Die offizielle Ehrung mit Pokalübergabe erfolgte nach dem Spiel durch WVV-Vertreter Daniel Zazopoulus. Es war sehr beachtlich, was ein kleiner Dorfverein für ein solches Event auf die Beine gestellt hat. Es war der perfekte Abschluss für das tolle Wochenende und die erfolgreiche erste Oberliga-Saison.