Kein großer Umbruch zur neuen Saison

Am ersten September-Wochenende beginnt die neue Volleyball-Saison beim Westdeutschen Volleyballverband (WVV) – das ist jedenfalls der Plan, den auch die Sendenhorster Volleyballer momentan verfolgen. In Zeiten der Corona-Pandemie ist alles ungewiss und es kann sich täglich ändern. Der WVV veröffentlichte vor Kurzem einen Katalog mit Handlungsempfehlungen, betitelt mit „Zurück zum Volleyballspiel im Amateurbereich“, der die Grundlage für den Spielbetrieb bieten soll. Auf Basis dessen präpariert auch der Vorstand der Volleyballabteilung Rahmenbedingungen für eine Corona-konforme Saison, mit denen ab dem 5. September dann wieder kompetetiv der Ball übers Netz fliegen können soll.
Das Training läuft bekanntlich bereits seit Juni wieder, die Saisonvorbereitung somit natürlich auch. Sie fällt wegen der Pandemie und auch der Urlaubszeit dieses Jahr allerdings offensichtlich deutlich kürzer aus – ein Umstand mit dem man in aktuellen Zeiten umgehen muss.
Der Motivation tut das allerdings keinen Abbruch, eher im Gegenteil. Alle Spieler zeigten sich dankbar, wieder spielen zu können. Und auch neue große Aufgaben spornen dazu an, die nur kurze Zeit möglichst effizient zu nutzen. Die wohl größte hat die erste Herrenmannschaft vor sich. Nachdem sie aufgrund von Corona vom erweiterten Aufstiegsrecht Gebrauch machten, wartet nun das Abenteuer Verbandsliga auf sie. Ein Projekt, das mit viel Spannung erwartet wird. An diesem Dienstag gibt es ein erstes Testpiel gegen die erste Mannschaft des BW Aasee, das den aktuellen Trainingsstand prüfen soll. Die Vorbereitungen laufen auch außerhalb des Trainings bereits auf Hochtouren, so hat sich das Spielerkarussell wieder einmal gedreht, wenn auch nur kurz. So klein, wie die Volleyball-Welt nunmal ist, ist es wenig überraschend, dass die Neuzugänge keine Unbekannten sind. Auf der Mittelposition verstärkt Jonas Baxpöhler, der Bruder von Nationalspieler Noah Baxpöhler, das Team. Er stand zuletzt in der Saison 11/12 für die SGS auf dem Feld und feiert nun nach Zwischenstopps u.a. in Everswinkel und Münster sein SGS-Comeback. Aus der eigenen Reserve rückt zudem Außenangreifer Emil Plössner nach oben, nachdem er sich letzte Saison definitiv empfahl. Jan Kirstein, der bereits letzte Saison temporär aushalf, leckte Blut und ist nun wieder zu 100% mit von der Partie und wird die Libero-Position besetzten. Und auch der sprunggewaltige Diagonalangreifer José Manantasota steht nach einer längeren Krankheitspause mit langsam steigendem Pensum wieder zur Verfügung. Personelle Einbußen gibt es aber auch, so verlassen Nils Bröcker und Stephan Kruppke die Mannschaft. Nur am Anfang noch ohne Spielanteile sind die beiden momentan noch gesundheitlich außer Gefecht gesetzten Angreifer Bastian Mefus und Hubert Hagen. Rein formal aber dennoch mit großer Wirkung nach Außen ist noch etwas ganz Anderes: Die Mannschaft wird in der kommenden Saison nicht mehr als Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel auftreten. Nachdem bereits in der letzten Saison bloß zwei Spieler aus Everswinkel teil der Mannschaft waren, meldeten sich nun nach Einverständnis Aller diese nun zur SG um, wodurch sich einiges an Bürokratie gespart werden kann. Der mehr als erfolgreichen Kooperation der beiden Volleyball-Vereine soll diese Entwicklung jedoch keinen Abbruch tun, denn die Spielgemeinschaft der Herren-Reserve wird weiterhin bestehen. Bis auf den Aufsteiger Plößner gibt es bei diesem Team keine Veränderungen. Mit Stephan Avenhövel, der im Laufe der letzten Saison dazustieß, wird nun festgeplant.
Recht entspannt ging es bei der ersten Damenmannschaft um Trainer Dieter Theis zu. Offizieller Start der Saisonvorbereitung war erst vergangenen Freitag. Zuvor wurde wegen Corona und der Urlaubszeit nur eingeschränkt trainiert, u.a. im Sand. Ein Problem sieht Theis darin mit Blick auf den Spielplan allerdings nicht. „Als erstes steht Oelde auf dem Plan, da hab ich nicht so viele Sorgen. Vier Wochen später kommt dann mit Saxonia Münster 2 ein Gegner anderen Kalibers. Und da haben wir dann schonmal vier weitere Wochen Training in den Knochen“, meint er pragmatisch. Ein intensives Trainingswochenende sei zudem auch noch angedacht, gibt Theis preis. Er kann in der Saison 20/21 fast auf den selben Kader wie in der letzten Spielzeit zurückgreifen. Diagonalangreiferin Adina Bitter kehrt aus der Babypause zurück und auch Außenangreiferin Maresa Börger ist nach einem Ausflug zur zweiten Mannschaft für die Dauer einer Saison wieder Teil der Mannschaft. Einzig Kim Brechtenkamp muss das Team leider aus beruflichen Gründen verlassen. Und auch Theis bleibt der ersten Mannschaft nach einer ersten Saison der harmonischen Zusammenarbeit offensichtlich erhalten. Er verlängerte seinen Vertrag bereits im zweiten Jahresquartal. Ein nicht selbstverständlicher Schritt, den alle Beteiligten sehr schätzen.
Auch nur leichte Bewegung ist im Kader der zweiten Damenmannschaft von Raphael Klaes und Jannis Steiling. Nach dem Abschied von Zuspielerin Pauline Rielmann rückt Julia Neuhaus aus der dritten Mannschaft an dieser Position nach. Die Saisonvorbereitung verlief bei dem Team bisher intensiv, so erhielten die Spielerinnen von Sport-Student Klaes auch während dem Corona-Lockdown ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm für zuhause.
Bei der dritten Damenmannschaft kommt für Neuhaus Isabel Sanot aus der Jugend ins Zuspiel. Der Kader schrumpft zudem um zwei Spielerinnen, was bei der großen Gruppe von zuvor 15 Spielerinnen kompensierbar sein sollte.
Corona wirbelt einiges durcheinander, im Gegensatz dazu ist bei den Volleyballern angesichts der eher unterdurchschnittlichen Personalbewegung aber Kontinuität angesagt.

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