Wann war sie denn, die letzte Mitgliederversammlung? Die Mitglieder der Sendenhorster Volleyball-Abteilung mussten ungewöhnlicherweise richtig nachdenken, als sie sich am vergangenen Mittwochabend zahlreich für die nächste Versammlung am Beachplatz zusammenfanden. Andreas Sentker, erster Vorsitzender, fiel es deshalb auch schwer, in seinem gewohnten Rückblick die vergangenen Saisons zusammenzufassen. „Es gab wegen Corona viel Neues, wir waren mehr mit dem Verarbeiten der neuesten Verordnungen beschäftigt als mit dem Tagesgeschäft. Es gab enorm viel hin undher in den beiden Saisons“, versuchte sich Sentker dennoch. Als größter Erfolg war wohl 2019/20 der Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Verbandsliga zu werten. „Am Anfang der Saison 2020/21 lief es dann für die meisten Senioren-Teams bombig – und dann kam Corona zurück“, kommentierte Sentker geknickt die kurze Saison, die erneut abgebrochen wurde. Die Leistungen wurden leider nicht belohnt. Jugendwart Stefan Schubert bedauerte in seinem Jugend-Rückblick ganz besonders, dass auch die Qualifikationen für die Westdeutschen Meisterschaften abgebrochen werden mussten. Hier sah es für einige Mannschaften besonders vielversprechend aus. „Schade auch, dass die weibliche U20 ihre letzte gemeinsame Jugend-Saison verpasste“, befand Schubert. Im Kontrast dazu blühte der Betrieb auf dem abteilungseigenen Beachplatz in seiner Form als Freiluftsport mit corona-konformen Bedingungen umso mehr auf. Dank des engagierten Einsatzes einer kleinen Helfer-Truppe wurde der Platz ganz besonders auf Vordermann gebracht und u.a. mit zwei neuen Netzpfostenanlagen sowie drei neuen Netzen ausgestattet. In einem regelrechten Turniersommer wurden daraufhin sieben offizielle Turniere ausgerichtet, die außerordentliche Resonanz fanden und viel Lob brachten. Auch das Beachcamp, das nach einem Jahr Ausfall in diesem Sommer wieder stattfand, war wieder ein voller Erfolg. „Erstmalig waren mehr als die Hälfte der Teilnehmer unter 12 Jahren, das verheißt eine gute Zukunft für unsere Jugend“, gab Camp-Leiter Raphael Klaes ein kleines aber besonders erfreuliches Detail preis. „Die Einnahmen die wir bei Beachturnieren und auch allgemein durch Quellen abseits der Mitgliederbeiträge einsammeln sind angesichts der hohen Trainer- und Verbandskosten ein nicht zu vernachlässigendes Standbein unserer Finanzen“, leitete Kassiererin Elvira Kloska daraufhin ihren Kassenbericht ein. Sie präsentierte eine gesunde aber auch nicht zu prall gefüllte Kasse, die zusammen mit Förder- und Sponsorengeldern einige Investitionen erlauben. Sie hob auch besonders hervor, dass die Mitgliederbeiträge einmalig gekürzt wurden, um den pandemiebedingten Trainingsausfall bei den Mitgliedern zu kompensieren. Die anschließenden Wahlen nahmen ein ganz besonderes Ausmaß an: Wegen dem Ausfall der letzten Versammlung musste der komplette Vorstand gewählt werden, das gab es noch nie. Einige Funktionäre mussten allerdings nur kommissarisch für ein Jahr gewählt werden, da sie wegen Ausnahmeregelungen bereits letztes Jahr ohne Wahl für ihr Amt legitimiert wurden. Ein Abschied hinterließ hierbei große Spuren. Geschäftsführerin Susanne Tepe verließ den Vorstand nach stolzen 21 Jahren, in denen sie das Abteilungsleben prägend mitgestaltete. Dieses enorme Engagement gebührend zu würdigen war schwer und so wurden unter ganz besonderem Applaus Blumen sowie ein Gutschein für einen Abend im GOP-Varieté überreicht. Das Personalkarussell drehte sich daraufhin kurz, so wurde Stefan Schubert auf die Geschäftsführer-Position gewählt. Auf den somit frei gewordenen Posten des Jugendwarts wurde Raphael Klaes gewählt, der zuletzt bereits in beratender Funktion ohne Stimmrecht im Vorstand mitwirkte und mit seinem Engagement in der Abteilung und besonders im Jugendbereich prädestiniert hierfür ist. Den beratenden Posten übernahm daraufhin Jannis Steiling, er wird Klaes unterstützen. Andreas Sentker, Christoph Pumpe (zweiter Vorsitzender), Stephan Klaes (Beachwart), Elvira Kloska, Marius Umlauf (Pressewart), Frank Walter (Schiedsrichterwart) sowie Claus Kemker (Schriftführer) wurden in ihren Ämtern bestätigt. Im Ausblick auf die anstehende Saison berichtete Sentker von etlichen Änderungen im Damenbereich (seperater Bericht hierzu folgt). Insgesamt überwog die Euphorie und die damit verbundene Motivation, endlich wieder einen normalen Spielbetrieb zu haben. Das Ende der Versammlung leiteten die Vertreter des Hauptvorstandes der SG mit einem abschließenden Grußwort ein. Der erste Vorsitzende Bernd Petry nahm erstmals an der Versammlung teil, zusammen mit dem Ehrenvorsitzenden des Hauptvorstandes aber auch der Volleyballabteilung, Friedhelm Fabian. Petry zeigte sich begeistert: „Der herzliche Umgang hier ist beeindruckend, das macht einen Verein aus und ist sehr wichtig“. Auch die vielen Ehrenamtlichen in der Abteilung imponierten ihm. „Es ist bei uns im Verein nicht immer so, dass in den Vorständen alle Posten besetzt sind“, lobte er und sprach damit zugleich ein allgemeines Problem von Sportvereinen an. Zu guter Letzt übernahm Friedhelm Fabian das Wort machte auf die Historie der Abteilung aufmerksam. Denn 2023 steht nichts weniger als das 50-Jährige Jubiläum der Abteilung an. Ein Ereignis, das man gebührend feiern dürfe. „Beim Hauptverein haben wir zehn Jahre vorher mit der Planung begonnen, wir sollten uns auch mal Gedanken machen“, zeigte er auf und bot gleichzeitig seine Unterstützung an. Feierliche Gedanken, mit denen die Versammlung geschlossen wurde und der Abend ausklang.
Das offizielle Protokoll der Mitgliederversammlung steht hier zum Download bereit.