Gewinnchance verschenkt

Eigentlich wollte die erste Herrenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer vergangenen Samstag gegen den Verfolger TuB Bocholt II eine Rechnung aus der Hinrunde begleichen. Stattdessen kassierten sie mit einem 2:3 (25:17, 21:25, 18:25, 27:25, 12:15) eher eine Quittung. „Das war einfach ein Spiegelbild unserer aktuellen unterdurchschnittlichen Trainingsbeteiligung und -leistung“, hielt Spielertrainer Raphael Klaes wenig überrascht fest, sich sicher, dass es mit etwas mehr Trainingsengagement hätte anders aussehen können. Im ersten Satz konnten sie noch gewinnen, weil sie ein bisschen wacher ins Spiel starteten als die Gegner. Dies änderte sich im Folgenden. „Wir waren nicht gut. Schlecht war das aber alles auch nicht“, sprach Klaes von einem Mittelmaß, das aber eben für Gegner aus dem Verbandsliga-Tabellenoberhaus nicht reicht. „Es fehlten in allen Bereichen einfach 10%.“ Der knappe vierte Satz ging zuletzt auch wegen der lautstarken Unterstützung von den beiden Aufsteigerteams auf den Zuschauerrängen, die erste Damen- sowie die zweite Herrenmannschaft, auf das Konto der Sendenhorster. Im Tie-Break mit dem Sieg vor Augen wollten die Sendenhorster dann zuviel. Leicht übermütig wurden zu hohe Risiken für perfekte Ballaktionen eingegangen. „Wir haben versucht zu zaubern, aber das ist nach hinten losgegangen“, kommentierte Klaes. Somit bleibt es weiterhin extrem eng in der Tabelle, nachdem Tabellenvierter Dortmund ein 2:3 gegen Tabellenführer Münster erzwang. Die Sendenhorster, weiterhin auf Platz Zwei, trennt nur ein Punkt von Platz Vier.
Erfolgreicher aber definitiv nicht fehlerfrei verlief das Spiel der Herren-Reserve mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel mit einem 3:1-Sieg (16:25, 25:23, 25:8, 25:17) im Lokalderby gegen TVE Ahlen. Den Landesliga-Aufstieg bereits unter Dach und Fach war es ein ein Bonusspiel, in dem die annähernd perfekte Saison ohne Niederlage erreicht werden sollte. Dieses Vorhaben wackelte am Anfang allerdings gewaltig. Ohne die gewohnte Start-Sechs herrschte viel zu wenig Bewegung auf dem Feld, was die Kampflust von Ahlen enorm aufflammen ließ. Hier machte es sich auch enorm bemerkbar, dass Coach Kim Brechtenkamp wegen ihrem Einsatz in der Damenreserve fehlte. Nach einigen Wechseln im zweiten Satz lief es immer noch nicht rund, die gewohnten Qualitäten kehrten aber endlich zurück und ein 1:11-Rückstand konnte noch beeindruckend gedreht werden. Das folgende 25:8 war dann die Machtdemonstration, die eigentlich von Anfang geplant war und somit doch noch für einen angemessenen Saisonabschluss sorgte. Im letzten Satz bekam dann auch das Everswinkler Urgestein Thomas Haves nach Einsätzen im ersten Spielabschnitt noch einmal Spielanteile. Der 55-Jährige beendete mit diesem Spiel seine mehrere Dekaden andauernde aktive Spielerkarriere und feierte mit dem Aufstieg einen mehr als würdigen Abschluss. Im Gegensatz dazu feierte ein Anderer seinen Start in der Mannschaft: Maxim Olschewski, Jugendspieler aus der U18 und seit etlichen Monaten bereits Trainingsteilnehmer, durfte erstmals aufs Erwachsenen-Spielfeld und unterstützte das Team engagiert auf der Diagonalposition. Zum Klassenwechsel gratulierten auch die anwesenden Mitstreiter der Liga, die Mannschaft würde vermisst werden, wurde beteuert. Diese hat aber bereits den Blick auf die Landesliga gerichtet und sieht viel Arbeit auf sich zukommen.

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