Die erste Herrenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer hat in einem spektakulären Spiel gegen Verfolger TuS Saxonia Münster II einen 3:0-Sieg (25:23, 26:24, 25:23) errungen. „Das war unser bestes Saisonspiel bisher, das war ein riesen Spektakel, das geil anzugucken war“, zeigte sich Trainer Raphael Klaes höchst euphorisch und zufrieden über ein sportlich hervorragendes Verbandsligaspiel bei einem hohen Niveau beider Teams. Das Endergebnis täuscht allerdings über die Spannung der Partie hinweg, die einzelnen Satzergebnisse lassen es jedoch erahnen: Das Spiel hätte genauso gut andersherum ausgehen können. „Und auch dann wäre ich stolz gewesen“, betonte Klaes. Die Begegnung war geprägt von außergewöhnlich vielen langen Ballwechseln. Saxonia präsentierte sich vor vielen Sendenhorster Zuschauern aber auch einigen Münsteranern in der Abwehr extrem stark und holte enorm viele Bälle. Die Angriffe kamen von den Sendenhorstern aus jeder erdenklichen Lage. „Das war ein riesen Unterschied im Vergleich zu den letzten beiden Spielen. Hätten wir da auch so gespielt, hätten wir Brilon und Lage-Oerdlinghausen geschrubbt“, meinte Klaes. Dabei stand seine Mannschaft in jedem Satz kurzzeitig im Rückstand, in Satz zwei und drei sogar mit bis zu fünf Punkten. Die Mannschaft bewies aber Disziplin und Kampfgeist. Den kleinen Unterschied machten auch vielleicht die Aufschlagserien von Außenangreifer Jonas Jeiler. Wechselte Klaes, führte das nicht wie sonst schonmal zu einem Bruch. „Egal wen ich eingewechselt hab, die haben direkt funktioniert“, so der Coach. Auch die Emotionen hatten ihren Anteil, Körpersprache und Aggressivität waren auf einem anderen Level als sonst. „Ich kann keinen hervorheben, die ganze Mannschaft ist MVP geworden“, schloss Klaes zufrieden ab und genoss die Genugtuung über den erfolgreichen Ausgleich nach der Schmach im Hinspiel. Der Abstand zu den Saxonen wuchs damit auf vier Punkte und Brilon sowie Delbrück sind auf den Rängen Zwei und Drei ebenfalls bis zu vier Punkte entfernt, sodass Spannung weiter garantiert ist.
Ein umkämpftes Spiel lieferte sich die zweite Herrenmannschaft mit ihrer Spielgemeinschaft mit Everswinkel im Duell der Abstiegskandidaten. Gegner SG EVC KSV aus Unna rangierte vor der Begegnung auf dem letzten Platz, die SG stand mit nur einem Punkt Vorsprung einen Platz darüber. Die Partie ging zu Ungunsten der SGES mit 2:3 (24:26, 23:25, 27:25, 25:20, 13:15) knapp verloren. Die Mannschaft von Trainer Lennart Baum erwischte einen schlechten Start in die Partie und lag zur Mitte des ersten Satzes bereits mit 14:21 zurück. Eine Aufschlagserie von acht Punkten am Stück brachte die SG wieder mit 22:21 in Front. In den letzten Punkten des Satzes waren es dann nur Kleinigkeiten, die Königsborn den Satzgewinn mit 24:26 bescherten. Es galt sich nun in allen Belangen zu verbessern, um den zweiten Satz zu gewinnen. Dieses Mal blieben die Sendenhorster an den Gegnern dran. Die eigenen Probleme im Angriff zu punkten und die Angriffe des Gegners abzuwehren blieben jedoch bestehen. So musste die SG auch diesen Satz mit einen knappen Zwei-Punkte-Rückstand abgeben (23:25). Doch in Satz Nummer Drei folgte eine kleine Kehrtwende. Die SG erreichte weiterhin nicht das spielerische Niveau, das sie in dieser Rückrunde schon gezeigt hatte, aber die kämpferische Leistung konnte sich nun sehen lassen. Man ließ sich von verlorenen Ballwechseln nicht irritieren und auch beim Matchball für Königborn blieb das Team fokussiert. So konnte der 24:25-Rückstand noch in den ersten Satzgewinn für die Spielgemeinschaft mit 27:25 umgemünzt werden. Mit Rückenwind ging es in Durchgang Vier, in welchem die SGES immer mit einem kleinen Vorsprung durch den Satz schritt. Eine Umstellung in der Abwehr, sodass der Libero nun den zentralen Teil des Feldes abdeckte, tat sein Übriges. Die SGES sicherte sich ungefährdet den vierten Satz (25:20), sodass der Tiebreak entscheiden musste. Doch leider erwischte die SG gleich zu Beginn ein paar schlechte Annahmen und lag zum Seitenwechsel mit 3:8 zurück. Man kämpfte sich zwar mit guten Aufschlägen wieder heran, doch der aufgebaute Vorsprung reichte für Unna aus um den Satz mit 15:13 zu gewinnen. „Wir haben heute großen Kampf und Kampfeswillen gezeigt. Leider mussten wir uns trotzdem knapp geschlagen geben“, resümierte Baum. Beide Teams stehen nun punktgleich in der Tabelle da. Nur aufgrund eines schlechteren Satzverhältnisses liegt die SGES auf dem letzten und einzigen Abstiegsplatz der Landesliga, was es nun dringend zu korrigieren gilt.
Text Herren 2: Jérôme Jolovic