Gut einen Monat ist es her, dass die erste Damenmannschaft der SG Sendenhorst den Klassenerhalt in der Oberliga gesichert hat und damit ihre erste Saison in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse erfolgreich abgeschlossen hat. „Wir waren zwar nicht ganz zufrieden, da wir noch besser hätten abschneiden können, aber wir haben es letztendlich gut hinbekommen und die Liga gehalten“, fasst Trainer Dieter Theis die Spielzeit zusammen. Und das in einer derart umkämpften Liga, denn die Oberliga erwies sich als ein echter Härtetest. Schon die Tatsache, dass man die Relegation am Ende knapp umgehen konnte, war eine große Erleichterung für das Team. „Wir sind sehr froh, dass uns das erspart geblieben ist“, sagt Theis rückblickend. Auch Kapitänin Tabea Skerhut zieht ein differenziertes Fazit: „Wir haben gemerkt, dass die Oberliga schon ein Unterschied zur Verbandsliga ist. Das Spieltempo war höher, die Gegner deutlich variabler, daran mussten wir uns erst gewöhnen.“ Doch das gelang dem Team gut. „Wir haben schnell gezeigt, dass wir da auf jeden Fall reingehören“, fügte sie hinzu. Ein Platz im sicheren Mittelfeld war es sportlich eigentlich schon: Rang sieben wäre in vielen Ligen ein unaufgeregter Tabellenplatz gewesen. Doch die Liga wurde in dieser Saison auf ihre alte Stärke vor der Corona-Zeit zurückgeführt, was bedeutete: vier direkte Absteiger plus Relegationsplatz. „Das wirkte alles sehr knapp und hat uns natürlich auch unter Druck gesetzt“, erklärt Skerhut. Umso schöner war es, am Ende die Klasse zu halten und das als eher „kleiner“ Verein wie der SG Sendenhorst. „Es ist schon etwas Besonderes, in so einem „Dorfverein“ in der Oberliga zu spielen“, sagt die Kapitänin stolz. Großen Anteil an der starken Saisonleistung hatte auch die treuen Zuschauer, die bei jedem Heimspiel für eine großartige Stimmung sorgten. „Wir haben mittlerweile eine richtig große Fangemeinschaft aufgebaut, dafür sind wir extrem dankbar“, so Skerhut. Dass man beim Bäcker oder auf der Straße auf das nächste Spiel angesprochen wurde, sei ein besonderes Gefühl gewesen. Sportlich überzeugte das Team insbesondere mit einer starken Block-Feld-Abwehr. Auch die Ausfälle, die sie während der Saison hatten, haben sie als Mannschaft gut aufgefangen. „Das haben wir echt gut hinbekommen. Wir können definitiv stolz auf uns sein“, betont die Spielführerin. Zu den sportlichen Höhepunkten gehörten zweifellos die beiden Siege gegen den USC Münster III, ein absolutes Topteam der Liga. „Diese Spiele bleiben mir ganz besonders in Erinnerung“, sagt Skerhut. Doch mit dem Klassenerhalt endet auch eine Ära: Gleich fünf Spielerinnen werden das Team zur kommenden Saison verlassen – darunter drei, die über viele Jahre hinweg das Gesicht der Mannschaft geprägt haben. SGS-Urgestein Katharina Thomas, die ihr gesamtes Volleyballleben in Sendenhorst verbracht hat und stets als Leistungsträgerin auf dem Feld stand, wird die Mannschaft verlassen. Auch Carina Klein, die als gute Seele und Stimmungsmacherin in der Mannschaft galt, war sowohl menschlich als auch sportlich – zunächst im Außenangriff, später auf der Liberoposition – eine absolute Bereicherung. Ebenso schmerzhaft ist der Abschied von Allrounder Jennifer Walmann, die mit ihrer großen Flexibilität auf mehreren Positionen immer wieder wichtige Impulse setzen konnte. Alle drei waren feste Größen auf dem Weg bis in die Oberliga. Außerdem wird Finja Leifeld, die sich trotz ihrer kurzen Zeit in Sendenhorst gut eingefunden hatte, nach einer Schienbeinverletzung, die sie sich Anfang des Jahres zugezogen hatte, nicht zurückkehren. Sowie Ermira Kozl’onkov, die vor zwei Jahren aus der 2. Bundesliga zum Team stieß und spielerisch nur schwer zu ersetzen sein wird. Der Rest des Teams bleibt weiterhin bestehen und ist hochmotiviert in der neuen Saison wieder in der Oberliga anzugreifen. Wie genau der Kader 2025/26 aussehen wird, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Erste Trainingseinheiten haben bereits begonnen.