Trotz einer herausragenden Unterstützung der mitgereisten Fans musste die erste Herrenmannschaft der SG Sendenhorst am Freitagabend eine bittere 1:3-Niederlage (25:14, 31:33, 24:26, 20:25) im Nachholspiel gegen Soest hinnehmen. Damit bleibt Sendenhorst weiterhin auf dem Relegationsplatz und konnte Soest in der Tabelle nicht überholen. „Es war grandios, wie viele laute Sendenhorster Fans da waren. Die haben es stimmungsmäßig wirklich zu einem Heimspiel gemacht“, zeigte sich Trainer Raphael Klaes trotz der Niederlage begeistert. Rund 30 Anhänger aus allen Seniorenmannschaften, und damit deutlich mehr als die Soest-Fans, hatten die einstündige Fahrt auf sich genommen, um die Mannschaft mit Trommeln und Tröten lautstark zu unterstützen. „Ich muss sagen, da hatte ich schon ein bisschen Gänsehaut vor dem Spiel, als es dann so laut wurde durch unsere Fans“, so Klaes weiter. Die Sendenhorster erwischten einen Traumstart und dominierten den ersten Satz. „Wir haben dem Spiel direkt unseren Stempel aufgedrückt“, analysierte Klaes. Das Team spielte genau nach Plan, traf die Aufschläge sicher und überzeugte mit Durchschlagskraft im Angriff. Allerdings war schon früh eine sehr ungewohnte Schwachstelle erkennbar: „Unsere Mitte war nicht so gut ins Spiel eingebunden wie sonst“, stellte Klaes fest. Doch das spielte anfangs noch eine große Rolle und sie gewannen den ersten Satz deutlich. Im zweiten Satz stellte Soest um und wurde zunehmend gefährlicher. Vor allem zwei starke Angreifer machten Sendenhorst zu schaffen. „Dagegen waren wir dann schwach im Block, ganz anders als wir es eigentlich von uns kennen“, zeigte sich Klaes enttäuscht. Dadurch bekamen die SG-Herren in der Abwehr kaum Zugriff, und aus der anfangs klaren Angelegenheit wurde ein offener Schlagabtausch. Sowohl der zweite als auch der dritte Satz gingen in die Verlängerung – und beide Male fehlte das letzte Quäntchen. „Die Sätze 2 und 3 hätten auch gut andersherum ausgehen können“, so Klaes. Mehrere Satzbälle wurden vergeben, sodass es am Ende doppelt bitter war: „Hätten wir Satz 2 gewonnen, hätten wir immerhin schonmal einen wichtigen Punkt gehabt, und dann hätte der weitere Verlauf des Spiels vielleicht ganz anders ausgesehen.“ Ein zusätzlicher Rückschlag war die Verletzung von Mittelblocker Hendrik Stuckmann. Er spielte noch anderthalb Sätze mit einer Verletzung an der Schlaghand weiter, bevor es schließlich nicht mehr ging. Später stellte sich heraus: ein Kapselriss mit knöcherndem Abriss am rechten Zeigefinger. Der dritte Satz ging erneut knapp verloren – danach war Sendenhorst unter Druck. „Dann standen wir halt mit dem Rücken zur Wand. Soest hat nochmal eine Schippe draufgelegt und sich in einen Rausch gespielt“, erklärte Klaes. Gleichzeitig schlichen sich auf Sendenhorster Seite immer mehr Eigenfehler ein, was die Hoffnungen auf eine Wende zunichtemachte. Vor allem in der Annahme traten Probleme auf, was sehr untypisch für das Team war, da dieses Element in den vergangenen Wochen sehr gut lief. Am Ende stand eine 1:3-Niederlage und somit kein Punkt, was besonders schmerzt. „Die Enttäuschung war riesig, das hat man bei allen gesehen“, sagte Klaes. Die Mannschaft wusste wie entscheidend dieses Spiel war und hatte sich viel vorgenommen, doch die verpassten Chancen in den Sätzen 2 und 3 kosteten am Ende den Sieg. Nun steht Sendenhorst vor zwei entscheidenden Spielen. Am kommenden Samstag (29.3.) trifft das Team im letzten Heimspiel der Saison zunächst auf den direkten Verfolger Levern-Rahden, der nur vier Punkte hinter ihnen liegt. „Wenn wir da mindestens einen Punkt holen, spielen wir Relegation. Ganz theoretisch wäre dann sogar noch der direkte Klassenerhalt möglich, je nachdem, wie Soest spielt“, rechnet Klaes vor. „Wenn wir verlieren, besteht allerdings auch die Gefahr, dass wir direkt absteigen.“ Für Sendenhorst heißt es nun, die Enttäuschung abzuschütteln und sich neu zu fokussieren. „Wichtig ist jetzt, dass wir das Spiel schnell aus den Köpfen streichen und die Enttäuschung nächste Woche im Training ablegen“, betont Klaes. Die Mannschaft will den Druck annehmen und in Motivation umwandeln: „Wir müssen alles reinwerfen, was wir irgendwie im Köcher haben, um zumindest die Relegation schonmal sicher zu haben.“ Dafür brauchen sie erneut die Unterstützung zahlreicher Zuschauer, die die Halle voll machen.