Die erste Damenmannschaft der SG Sendenhorst hat eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben. Von der Bezirksliga bis in die Oberliga – und mittendrin: die beiden Mittelblockerinnen Tabea Skerhut und Naike Friedlein. Sie haben alle Aufstiege mitgemacht und sind bis heute zwei unverzichtbare Stützen des Teams. Tabea Skerhut, Kapitänin der ersten Damenmannschaft, ist trotz ihrer erst 22 Jahre ein echtes Urgestein bei den SGS-Volleyballerinnen. Ursprünglich war sie als Schwimmerin bei der SG aktiv, doch eine Schulfreundin brachte sie zum Volleyballtraining und da zwei Leistungssportarten irgendwann zu viel wurden, entschied sie sich für Volleyball. Ihre Jugendzeit verbrachte sie vor allem unter den Trainern Stefan Schubert und Raphael Klaes, wo sie mit ihrer Jugendmannschaft schon früh parallel im Damenbereich spielte. „Ich hatte echt Glück mit so guten Trainern“, erinnert sie sich. Beim Sichtungstraining im Zuge der Umstrukturierung der Damenmannschaften wurde sie direkt in die erste Mannschaft aufgenommen. Dort spielte sie weiter unter Schubert erfolgreich in der Bezirksliga, bevor Dieter Theis das Traineramt übernahm und der nächste sportliche Aufschwung begann. Unter ihm mischten die Sendenhorsterinnen die Bezirksliga auf und standen kurz vor dem Aufstieg, als die Saison aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochen wurde. In der darauffolgenden Saison ergab sich dann jedoch eine besondere Chance: Durch einen frei gewordenen Platz eines anderen Vereins konnte das Team trotzdem in die Landesliga aufsteigen. Zu diesem Zeitpunkt stieß Naike Friedlein zum Team. Die Münsteranerin begann ihre Volleyballkarriere in der Grundschule, wo eine Schul-AG sie für den Sport begeisterte. Früh spielte sie bei Blau Weiß Aasee unter Dieter Theis, sowohl in der Jugend als auch parallel bei den Damen. Nach seinem Wechsel nach Sendenhorst spielte sie noch eine weitere Saison bei BW Aasee, hielt jedoch den Kontakt zu ihm aufrecht. Letztlich entschied sie sich dann, zu ihm nach Sendenhorst zu wechseln, obwohl der Umstieg von nur fünf Minuten Fahrradweg zur Halle auf eine halbe Stunde Autofahrt zunächst eine große Umstellung darstellte. „Aber das habe ich gerne in Kauf genommen für die netten Mädels und das gute Training bei Dieter und mittlerweile ist es normal für mich“, erklärte Friedlein. In der Landesliga-Saison dominierte das Team und wurde mit großem Abstand Meister. „Die Verbandsliga war von Anfang an unser Niveau“, sagt Skerhut rückblickend. Dort mussten sich die SG-Damen jedoch erst etablieren. In einer starken Liga, unter anderem mit Saxonia Münster, die inzwischen bis zur Regionalliga durchmarschiert sind, landeten sie im ersten Jahr im oberen Mittelfeld. Besonders bemerkenswert ist: Skerhut und Friedlein waren in den beiden Saisons eigentlich die einzigen beiden Mittelblockerinnen im Team und mussten somit in jedem Spiel durchspielen. Eine Mittelblockerin wechselte zum Radsport und die heutige Diagonalangreiferin Jennifer Neufeld, die damals ebenfalls als Mittelblockerin spielte, fiel verletzungsbedingt aus. „Zu zweit auf einer Position zu spielen, hat schon Druck ausgeübt, weil es keine Wechseloption gab“, erinnert sich Skerhut. Friedlein ergänzt: „Man wusste, dass man funktionieren musste.“ Gleichzeitig brachte die Situation die beiden spielerisch enorm weiter, da sie ganz viel Spielpraxis sammeln konnten. Außerdem haben Dieter und Kerstin auch viel Vertrauen in sie gelegt und es war für sie auch eine Ehre die ganze Zeit durchspielen zu dürfen. „Dadurch hatten wir das Gefühl mit unserer Leistung bei den Aufstiegen richtig mitgewirkt zu haben, das war schon cool“, sagte Friedlein. Dass die Situation aber auch etwas heikel war, erlebten sie, als Friedlein sich einen Bänderriss zuzog. Doch nach nur zwei Wochen Pause – in der Co-Trainerin Kerstin Theis auf der Mitte einsprang – spielte sie mit getaptem Fuß weiter. Zur zweiten Verbandsliga-Saison kamen dann mit Finja Leifeld und Julia Behler zwei weitere Mittelblockerinnen ins Team. Die Mannschaft spielte eine starke Saison und es folgte der größte Erfolg: der Aufstieg in die Oberliga – ein historischer Moment für die SG Sendenhorst, womit sie bewiesen haben, dass auch kleinere Vereine auf höchstem Niveau mithalten können. „Das war dann die Kirsche auf der Sahnetorte“, schwärmte Skerhut. Dabei sah es Mitte der Saison nicht unbedingt danach aus. Der Kampf um Platz eins war ein ständiges Auf und Ab, ein enges Rennen mit dem Rivalen TV Mesum. Das direkte Aufeinandertreffen im Rückspiel wurde zum Schlüsselspiel der Saison, in der die Vorentscheidung für den direkten Aufstieg getroffen wurde: Vor über 200 Zuschauern lieferten die SGS-Damen ein wahres Spektakel und gewannen die Partie. „Wir bekommen immer noch Gänsehaut, wenn wir an dieses Spiel denken“, so Friedlein. „Das war die geilste Saison, die ich bisher gespielt habe – und dieses Spiel war der absolute Höhepunkt“, schwärmt sie. Durch die letzte Verbandsliga Saison und vor allem mit diesem Spiel haben sie Werbung für den Volleyballsport in Sendenhorst gemacht und ganz viele Zuschauer begeistert, die jetzt alle regelmäßig zu den Spielen in die Halle kommen. Besonders stolz sind die Spielerinnen darauf, dass sie sich den Aufstieg selbst erarbeitet haben: „Einem wurde nichts geschenkt und in einer so starken Liga den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen, war etwas ganz Besonderes.“ Mit dem Sprung in die Oberliga hat sich das Niveau noch einmal deutlich erhöht. Und da Leifeld aktuell leider verletzungsbedingt ausfällt, ist es umso wertvoller, dass Skerhut, Friedlein und Behler sich nun die Einsätze teilen können. „Es ist gut, dass man zwischendurch auch mal eine Pause hat, vor allem für den Kopf“, sagte Skerhut. Trotz der neuen Liga beweisen die SG-Damen, dass sie dort hingehören. Ein gutes Beispiel dafür war das Comeback gegen USC Münster III vor drei Wochen, als sie nach einem 0:2-Satzrückstand das Spiel noch mit 3:2 gewannen. Nun wartet am Sonntag die nächste große Herausforderung: das Duell gegen SC Union Lüdinghausen, aktuell Tabellenzweiter. Trainer Theis sieht Parallelen zum Spiel gegen Spitzenreiter Schwerte: „Das wird die gleiche Nummer.“ Doch diesmal wollen die Sendenhorsterinnen die Überraschung schaffen und Punkte mitnehmen. Die Mannschaft hofft erneut auf die großartige Unterstützung zahlreicher Zuschauer, die sich wieder auf ein tolles Event mit hochklassigem Sport, guter Stimmung, einem vielfältigem Kioskangebot und vielem mehr freuen dürfen. Anpfiff ist um 16:00 Uhr in der Westorhalle.
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