Tabellenspitze Adieu

Peter Werchner

Innerhalb von zwei Spieltagen ist er für die erste Damenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer geplatzt, der Traum von der Tabellenspitze in der Verbandsliga. Nach der Niederlage am vorletzten Spieltag gegen TV Mesum reihte sich am Samstag gegen den SCU Lüdinghausen II ein weiteres ungeplantes 0:3 (14:25, 11:25, 22:25) in die Statistik der Sendenhorsterinnen ein. Ein weiterer Ausfall. „Trotz gutem Training in der Woche zuvor haben wir im Spiel nichts auf die Kette bekommen“, stellte Trainer Dieter Theis verzweifelt fest. „Meine Spielerinnen waren mit dem Kopf woanders, das ist jetzt die Aufgabe von uns Trainern, das zügig abzustellen und eine Lösung zu finden“, meinte er alarmiert. Die Sendenhorsterinnen sahen sich einem vitalen SCU gegenüber, der im Angriff konzentriert und effizient auftrat. Die SG-Annahme kam damit zwar klar, die Mannschaft hatte aber plötzlich keine passenden Antworten darauf. Der eigene Angriff ging einfallslos oft über die Außenposition und war auch dort zu brav, nicht gefährlich genug. „Das konnten wir auch nicht wie sonst stoppen“, war Theis stutzig und besorgt zugleich. Selbst die Einwechslung von Routinier und Co-Trainerin Kerstin Theis im Außenangriff brachte keine Abhilfe. Zu allem Übel zeigte sich das ansonsten so starke Spielelement des Aufschlags ebenfalls unzufriedenstellend schwach. Zwei deftige Satzniederlagen waren das Resultat. Zum dritten Satz hin wurde die SG-Sechs ordentlich umgestellt und die Situation besserte sich leicht, die SCU setzte ihren Siegeszug jedoch unbeirrt fort. „Mittlerweile wissen unsere Gegner auch genau, was sie erwartet, in der Hinrunde war noch der Überraschungsmoment auf unserer Seite“, suchte Trainer Theis nach einer weiteren Erklärung. Die zuletzt anvisierte und auch zeitweise durch die SG besetzte Tabellenspitze muss somit wie auch jegliche Aufstiegsgedanken aus den Zielvorhaben der Mannschaft gestrichen werden. Das Theis-Team rutschte auf Platz Fünf ab und ist nun ganze sechs Punkte von Platz Eins entfernt. Nicht mehr primär tabellenfixiert richtete Theis den Blick direkt nach vorn und verlagerte die mannschaftsinternen Schwerpunkte umgehend. Neben der allgemeinen Stabilisierung des Teams nach den letzten Entwicklungen sollen in der verbleibenden Saison nun auch Jugendspielerinnen vermehrt Spielanteile bekommen.
Ebenfalls ohne große Chance war die Damenreserve gegen den Tabellenzweiten SV Greven, die sich ebenfalls mit 0:3 (13:25, 14:25, 21:25) geschlagen geben musste. Die heftigen gegnerischen Aufschläge waren das spielentscheidende Element. „Die waren echt krass und haben uns auseinandergepflückt“, war Trainer Raphael Klaes beeindruckt. Die Überlegenheit beschränkte sich aber primär auf die Aufschläge, denn bekam die SG-Annahme diese ausnahmsweise mal unter Kontrolle, entwickelten sich lange und ausgeglichene Ballwechsel. Im dritten Satz (21:25) wechselte der SV munter durch, was sich bemerkbar machte und den Sendenhorsterinnen deutlich mehr Angriffsfläche bot, weshalb der SV reagieren und wieder wechseln musste. „So einen großen Auswechsel kann man gegen uns dann doch nicht bringen“, grinste Klaes. Somit steht die Mannschaft weiterhin auf dem Platz der Abstiegsrelegation.

Foto: Peter Werchner