Wochenende der Spitzenreiter-Begegnungen

Blickt man auf die verbleibenden Saisonbegegnungen der Sendenhorster Volleyballer dürften davon die Kontrahenten dieses Wochenendes zweifellos die schwierigsten werden: Die Tabellenführer stehen auf dem Plan. Dass die Verbandsliga-Begegnungen der beiden Spitzenteams am Samstag Nachmittag zuhause stattfinden kommt da sehr gelegen. Die erste Damenmannschaft trifft um 16 Uhr in der Westtorhalle in einem echten Highlight auf die TuS Saxonia Münster, die erste Herrenmannschaft anschließend um 19 Uhr auf den übermächtigen FC Augustdorf.
Vor einer ziemlich anderen Situation als im Hinspiel (0:3) steht die erste Damenmannschaft. Hatte sie in der Hinrunde noch die Tabellenspitze gegen die Saxoninen zu verteidigen, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet. Den ganz oberen Tabellenteil kaum noch in Reichweite, nach unten hin aber solide abgesichert, hat die Mannschaft vom Trainerduo Dieter und Kerstin Theis jetzt nur noch eins im Sinn: Sie wollen in ihrer Natur als ehrgeiziges Team sich selbst die eigene Stärke beweisen und eine ordentliche Revanche mit dem besseren Ausgang für die SG erzwingen. „Wir wollen jetzt unser Ding machen“, meinte Dieter Theis. Es ist nicht ganz auszuschließen, dass die zuletzt erfahrene kurze Talabfahrt den hohen Leistungsdruck – der vielleicht im Hinspiel einen wesentlichen Anteil an der Niederlage hatte – aus der Gesamtsituation herausnahm und nun für einen freien Kopf bei den Spielerinnen sorgt. Saxonia steht unter einem ganz anderen Druck und muss im Kampf mit dem TV Mesum um die Tabellenspitze dringend abliefern. „Die Tabellensituation ist klar“, meint Theis. Sein Kader umfasst am Samstag einige angeschlagene Spielerinnen. Dafür tauchte Diagonalangreiferin Adina Bitter nach ihrer Elternzeit erstmals wieder beim Training auf, ihre Teilnahme am Spiel ist aber noch offen. „Überhaupt nicht offen ist allerdings Weiberfastnacht, das fällt für die Mädels wegen Pflichttraining am Donnerstag definitiv aus“, gab Theis ganz deutlich zu verstehen. Zur guten Vorbereitung trug auch definitiv die Begegnung mit dem Regionalligisten BW Aasee beim Bezirkspokal am vergangenen Sonntag bei. Die Mannschaft hofft auch auf viele Zuschauer. In einem der letzten Spiele lernten sie diese erneut sehr zu schätzen. Als kleine Motivation gibt es deshalb auch dieses Mal wieder ein Tippspiel mit attraktiven Gewinnen.
Einen Gegner einer anderen Klasse empfängt die erste Herrenmannschaft. Den Oberligaabsteiger und Tabellenführer FC Augustdorf lernten sie in der Hinrunde auf die harte Weise kennen. „Die haben uns da ordentlich den Hintern versohlt“, erinnert sich Trainer Raphael Klaes. „Bei Wettanbietern wären wir ganz klar der Außenseiter. Aber das soll unsere eigene Leistung nicht beeinflussen“, meint Klaes schmunzelnd und motiviert zugleich. Mit den gewonnenen Erkenntnissen aus der letzten Begegnung stand in dieser Trainingswoche das Aufschlag-Annahme-Spiel mehr als deutlich im Fokus. Der Kader beherbergt etliche Fragezeichen, nur auf der Außenposition ist das Team mehr als ausreichend besetzt. Klaes wird auch selbst das Libero-Trikot wieder überstreifen müssen, da Stammlibero Jannis Steiling fehlt.
Vor einem ebenso schlagkräftigen Gegner steht die Herrenreserve mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everwinkel. Sie sehen sich mit dem ungeschlagenen aber äußerst sympathischen Spitzenreiter TuS Willebadessen konfrontiert. Im Mittelblock weiterhin sehr eng besetzt schauen sie der Partie realistisch und dennoch gut gelaunt der herannahenden Niederlage ins Auge. Richtig spannend wird es für sie wieder am Montag beim Nachholspiel um den vorletzten Tabellenplatz gegen den TV Pivitsheide II.
In die alles entscheidende Schlussphase geht es schon jetzt für die Damenreserve im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga. In den verbleibenden zwei Spielen gegen die Tabellennachbarn müssen sie abliefern. BW Aasee IV ist dabei der erste Gegner. „In der Hinrunde haben wir uns nicht wirklich mit Ruhm bekleckert“, erinnert sich Trainer Raphael Klaes gut. „Mittlerweile haben wir uns aber verbessert und wir versuchen, an die Leistungen der letzten Spiele anzuknüpfen“, meint er weiter. Die Vorzeichen stehen dafür alles andere als gut, der Kader gleicht einem Lazarett. Am Dienstag fiel das Training wegen derart vielen Verletzungen und Erkrankungen sogar aus. „Da kann keiner was für. Dennoch hab ich unser Glück selbst in die Hand genommen“, berichtet Klaes. Kurzfristig rekrutierte er die ehemalige SG‘lerin Jonna Stapel, Schwester von Libera Frida Stapel und bis letzte Saison noch Spielerin beim Regionalligisten Post SV Telekom Bielefeld. Ebenso ist die Hilfe von Adina Bitter aus der ersten Damenmannschaft (s.o.) als Wiedereinstieg ins Spielgeschehen im Gespräch. „Das sind echt zwei Granaten, die uns da unterstützen würden“, meint Klaes.
Die dritte Damenmannschaft hat spielfrei.

Foto: Jörg Papke