Platz Vier aber Abstieg immer noch möglich

Die erste Herrenmannschaft der Sendenhorster Volleyballer hat am Wochenende die Chance verstreichen lassen, einen Spieltag vor Saisonende endlich den nötigen Abstand zur Abstiegsrelegation zu schaffen. Es ist eine kuriose Situation: Die Liga steht derart dicht gedrängt, dass einen Spieltag vor Saisonende ein vierter Platz und 24 Punkte nicht für den sicheren Klassenerhalt reichen. In einem erwartet schweren Spiel gegen Telekom Post SV Bielefeld III verloren sie am Samstag mit einer durchwachsenen Leistung knapp mit 1:3 (22:25, 25:19, 21:25, 28:30). Mit einer nicht optimal besetzten Außenposition gingen die Sendenhorster in das Spiel. In den ersten beiden Sätzen zeigte beiden Teams keinen hochklassigen Volleyball. Die SG präsentierte sich in allen Spielelementen unter ihren Möglichkeiten, alleinig im Block konnten sie überzeugen. Bielefeld leistete sich indes enorm viele Aufschlagfehler. Im zweiten Satz fand die Sendenhorster Mannschaft schon besser ins Spiel, agierte wacher und trat deutlich aggressiver auf, sodass es für einen Satzsieg reichte. Es sollte bei diesem einen gewonnenen Satz bleiben. In den Sätzen Drei und Vier steigerten sich beide Mannschaften merklich. „Das war auch wieder Verbandsliga-Niveau“, stellte Trainer Raphael Klaes fest. Es entwickelte sich ein stabiles und hart umkämpftes Duell, das Bielefeld schlussendlich gewann. „Es hätte auch andersherum ausgehen können“, schätzte Klaes ein. Bielefeld setzte merklich alles daran, den für sie noch deutlich gefährdeteren Klassenerhalt zu sichern und zeigte besonders in der Abwehr beeindruckenden Widerstand gegen die nun wieder mächtigen Angriffe der Sendenhorster. Die Endphase des vierten Satzes stellte sich dabei als besonders intensiv heraus, wo sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Enttäuschung war anschließend entsprechend groß, sollte doch der Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht werden. Die Motivation, im letzten Spiel den nötigen Schlussstrich zu ziehen, stieg aber sogleich umso mehr. Die Spannung wird nun noch einmal extra hoch gehalten, der letzte Spieltag lässt nun ganze drei Wochen auf sich warten. Deshalb schraubt Klaes das Trainingspensum nun kurzzeitig herunter, um dann einen Endspurt einzulegen.
Ebenfalls spannend bleibt es bei der zweiten Herrenmannschaft mit ihrer Spielgemeinschaft mit dem SC DJK Everswinkel. Die Abstiegsrelegation ist bereits gesetzt, der direkte Abstieg ist aber immer noch in Reichweite. Auch im letzten Spiel der Saison gegen den Tabellenzweiten VC Altenbeken-Schwaney konnten sie an dieser Situation nichts ändern und unterlagen mit 1:3 (19:25, 21:25, 29:27, 21:25). Das Team von Trainer Lennart Baum kam direkt gut in die Partie und lag kurz mit 3:0 in Front. Dann folgte jedoch ein deutlicher Einbruch. Zum einen gelang es der Mannschaft nicht im Angriff gegen den starken Block durchzudringen, zum anderen strauchelte die Annahme in dieser Phase. Der VC lag so schnell mit einem bedrückenden 16:5 vorne. Die SG berappelte sich noch einmal deutlich, verlor den Satz aufgrund des hohen Rückstands aber trotzdem mit 25:19. In Satz Nummer Zwei konnte die Mannschaft an das Ende von Durchgang Eins anknüpfen und es entwickelte sich bis zum 19:19 ein Duell auf Augenhöhe. Nun zeigte Altenbeken allerdings Nervenstärke und drehte noch einmal auf (21:25). Auch in Satz Drei zeigte die Spielgemeinschaft eine gute Leistung. Der Gegner blieb jedoch konstant, wodurch es bei 24:17 zum ersten Matchball für den VC kam. Der erste Matchball konnte erfolgreich abgewehrt werden und im Anschluss startete Diagonalangreifer Lars Jestädt eine fulminante Aufschlagserie, die die SG wieder zum 24:24 heranbrachte. Durch die Aufholjagd gestärkt ließ die Mannschaft nicht locker und erkämpfte sich den Satz verdient mit 29:27. Nun blieb die SG weiter dran und es entwickelte sich ein enger Satz, bei dem die Führung ständig wechselte. Am Ende waren es Kleinigkeiten, die den Ausschlag zu Ungunsten der Spielgemeinschaft gaben und damit das Ende eines spannenden Spiels besiegelten (23:25). Die SG rangiert somit weiter auf dem Abstiegsrelegationsplatz, liegt allerdings nur einen Punkt vor dem letzten Platz, welcher den direkten Abstieg bedeuten würde. Besetzt ist dieser Rang aktuell von der SG EVC KSV aus Unna. Ihr verbleibt noch ein Spiel, sodass sie die Sendenhorster sogar noch überholen könnten. Da dieses Spiel ebenfalls erst in drei Wochen ist, bleibt den Sendenhorstern nichts anderes übrig, als untätig und machtlos abzuwarten und zu bangen, ob die Abstiegrelegation oder sogar der direkte Abstieg auf sie wartet.

Text Herren 2: Jérôme Jolovic